Ein Ausflug ins MoorNaturschutzgebiet Eppendorfer Moor um zwei Drittel erweitert Ein Ausflug der sich lohnt. In direkter Nachbarschaft zu unserem urbanen Winterhude kann man zu Fuß oder mit Fahrrad mitten in der Stadt in die Wildnis gelangen. Gerade hat der Senat das Naturschutzgebiet „Eppendorfer Moor“ direkt an der Alsterkrugchaussee von 15,3 ha um gut zwei Drittel (10,7 ha) auf 26 ha vergrößert. Die Entscheidung geht auf einen Beschluss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord vom November 2012 zurück. Das Eppendorfer Moor zeichnet sich besonders durch einen reich strukturierten Moorkomplex aus. Hier wechseln sich Schilfröhricht, Seggen-Riede und Glockenheide-Gesellschaften mit Pfeifengras und Weiden-Faulbaum-Gebüsch auf engem Raum ab. Hier wachsen Sumpf- und Königsfarn, Wasserfeder, Lungenenzian und Gagelstrauch. Das Moor bietet Lebensraum für viele Brutvogelarten. In den letzten zehn Jahren konnten Zwergtaucher, Eisvogel, Grünspecht, Kleiber und Sumpfmeise als Brutvögel nachgewiesen werden. Auch Mäusebussard und Habicht wurden gesichtet. Im Bereich um den zentralen Teich gibt es verschiedene Fledermausarten. Besonders interessant ist das Eppendorfer Moor aber für Schmetterlinge. 1989 konnten hier 641 Arten, davon 78 der Roten Liste, nachgewiesen werden. Der zentrale Niedermoorbereich ist Lebensraum für 25 verschiedene Libellenarten. Vor Ort gibt es kleine, aber stabile Vorkommen vom seltenen Moorfrosch, vom Gras- und Wasserfrosch sowie der Erdkröte. Auch der Teichmolch ist hier schon beobachtet worden. Ãœbrigens: Die unter Naturschutz stehende Fläche – Naturschutzgebiete und Naturdenkmale zusammengenommen – beträgt in Hamburg rund 6.725 ha oder rund 8,9 % der Landesfläche – weiterhin der Spitzenwert aller Bundesländer. Jenspeter Rosenfeldt |